Was ist der LVK

Der Landesverband Kärnten (LVK) ist der Dachverband der in Kärnten bestehenden katholischen farbentragenden Verbindungen von Schülern, die in einer AHS oder BHS die Matura anstreben. Der LVK ist Mitglied des Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV), der mit mehr als 160 Verbindungen und ca. 20.000 Mitgliedern der größte Schüler- und Absolventenverband Österreichs ist.

Der LVK und die ihm angehörenden Korporationen bezwecken die Heranbildung der Mitglieder im Sinne der Zielsetzungen. Diese umfassen u. a. die Wahrung, Pflege und Festigung christlicher Prinzipien auf der Basis des römisch-katholischen Bekenntnisses (Prinzip „religio“), einer patriotischen österreichischen Gesinnung (Prinzip „patria“), eines gewissenhaften Studiums (Prinzip „scientia“) von Lebensfreundschaft (Prinzip „amicitia“) studentischer Geselligkeit und studentischen Brauchtums.

Prinzipien

Prinzip “religio”

In Umsetzung dieses Prinzips bemühen sich seine Mitglieder, ihre Lebensführung an den katholisch-christlichen Grundsätzen zu orientieren. Dazu gehören der Besuch des Gottesdienstes, das Wirken im Sinne der Nächstenliebe auf der Grundlage der christlichen Soziallehre und die Beschäftigung mit religiös-theologischen Fragen im Rahmen von Vorträgen/ Diskussionen. Das Prinzip „religio“ grenzt den LVK und die ihm angehörenden Korporationen auch von den Vereinigungen des (deutsch)national-freiheitlichen bzw. schlagenden Lagers ab. So verbietet das Prinzip „religio“ das Austragen von “Mensuren”.

Das Prinzip „patria“

Der LVK ist ein patriotisch österreichischer Verband. Als solcher tritt er für ein Europa der „Einheit in der Vielfalt“ sowie der „Vielfalt in der Einheit“ ein. Er stellt sich gegen jegliche Form nationaler Überheblichkeit. Aus dem Prinzip, welches das Bekenntnis zu Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenrechten einschließt, ergibt sich auch das Engagement vieler Mitglieder im Rahmen der Politik auf staatlicher, regionaler oder lokaler Ebene.

Das Prinzip „scientia“

Schule und der erfolgreiche Schulabschluss sind wichtig. In diesem Sinne verlangen der LVK und seine Korporationen von den Mitgliedern, die als Schüler beitreten, den Schulabschluss mit Matura, aber auch die ständige Weiterbildung im Sinne eines lebenslangen Lernens. Gleichfalls ergibt sich aus dem Prinzip „scientia“ das Engagement in der Schulpolitik.

Das Prinzip „amicitia“

Der LVK und die Verbindungen sind nicht Zweckgemeinschaften für einen bestimmten Lebensabschnitt oder einen beschränkten Zeitraum. Wer einer Verbindung als Schüler beitritt, bleibt ein Leben lang Mitglied. Dem Gedanken der Lebensfreundschaft folgend, bilden die Mitglieder der Verbindungen eine lebenslange Gemeinschaft. Dieses Verbundensein von Jung und Alt in der Gemeinschaft in der Verbindung konkretisiert sich in gegenseitiger Hilfsbereitschaft, in gegenseitigem Vertrauen und der Pflege studentischer Geselligkeit.

Geschichte des LVK

Katholische Mittelschulverbindungen gibt es in Kärnten seit 1906. Als erste wurde Karantania in Klagenfurt gegründet. Durch sie wurden weitere Verbindungen gegründet. Das katholische Couleurstudententum begann sich auszubreiten.

Katholische Mittelschulverbindungen waren seit jeher bestrebt, sich zu größeren Gemeinschaften zusammenzuschließen. 1899 wurde der Mittelschüler Cartellverband (MCV) als erster Dachverband Österreichs gegründet. Auf ihn folgte 1919 der Verband der katholischen Pennalverbindungen (VPV). Nach dessen Ende, 1931, wurde 1933 der Mittelschüler Kartellverband (MKV) ins Leben gerufen, der bis heute besteht.

In allen diesen Verbänden gab es auch einen Zusammenschluss auf Landesebene. 1909 begründeten die Kärntner MCV-Verbindungen den Gauverband Kärnten, der damit zum ersten Landesverband wurde. Weitere Verbände auf Landesebene waren der VPV-Kärnten (1926) und der ihn ablösende Gauverband Kärnten (1929). Im Vakuum zwischen dem VPV und dem MKV wurde 1931 der Kärntner-Mittelschüler-Verband (KMV) gegründet. In ihm waren erstmals alle katholischen Verbindungen Kärntens unter einem Dach vereinigt. Die Verbindungen des KMV traten 1934 dem MKV bei, der KMV wurde dadurch zum Landesverband des MKV. 1938 wurde der Landesverband von den Nationalsozialisten aufgelöst.

1945 erfolgte die Reaktivierung. 1970 benannte sich der Verband dann auch offiziell in Landesverband Kärnten (LVK) des MKV um. Derzeit gehören ihm 11 Verbindungen an.